Tivoli

Aus Zwicki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dieser Artikel oder Abschnitt wird derzeit grundsätzlich überarbeitet.



Das Tivoli (früher Deutsches Haus) ist ein Gebäude mit gleichnamigen Studentenclub und Hörsälen der Westsächsischen Hochschule Zwickau in der Äußeren Schneeberger Straße 18.

Hier fand die osterländische Gewerbeausstellung vom 20. August bis zum 10. September 1854 statt[1]. Im Folgejahr wurde im Haus ein Theater eröffnet[2]. Am 3. November 1860 gründete sich der Verein für bergbauliche Interessen mit dem Ziel, die Kohleindustrie besser zu koordinieren. Alle örtlichen Steinkohlewerke traten bei.[3] Am 11. Mai 1863 fand in Vorbereitung der Gründung des Albertvereins, dem Frauenverein des Roten Kreuzes, 1867 die Generalversammlung aller Militärvereine Sachsens statt[4]. Im März 1865 spielte die Pianistin Clara Schumann Werke von R. Schumann, Beethoven, Hiller, Chopin und Mendelssohn. In ihr Tagebuch schrieb sie dazu: »Seit vielen Jahren spielte ich mal wieder in Zwickau... Die Soiree fiel ganz hübsch aus... Mein Schwägerin Pauline Schumann kam mit ihrer Tochter Anna, das war mir eine wahre Freude, ich hatte sie nach Roberts Tode [1856, Anmerkung Zwicki] noch nicht wieder gesehen.[5]« Ein Streik von Bergleuten für bessere Arbeitsbedingungen, der am 4. Juli 1870 begann und deren Zahl sich am 11. Juli auf 6000 erhöht hatte, endete am 17. Juli auf einer großen Bergarbeiterbeiterversammlung im Deutschen Haus. Hintergrund der beschlossenen Wiederaufnahme der Lohnarbeit war der beginnende Deutsch-Französische Kriegs.

Spätestens jetzt als Deutsches Theater bekannt, eröffnete am 3. Dezember 1927 hier ein Kino mit 600 Plätzen[6]. Es wurde nach einer Rekonstruktion am 14. September 1962 wiedereröffnet, spätestens jetzt mit dem heutigen Namen[7]. 1964 wurden Theater und Kino geschlossen.[2] Daraufhin eröffnete ein Studentenclub der FDJ, die von dem am 24. April 1990 gegründeten Tivoli e.V. abgelöst wurde. 2006 war der Club wegen Umbau ein halbes Jahr geschlossen.[8] Das Studikino Zwickau findet regelmäßig »in einem der drei Studentenclubs oder im großen Tivoli-Hörsaal (HS1)« statt[9].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Angelika Winter: Zwickau – eine Industriestadt im Königreich Sachsen. Betrachtungen zur Stadtentwicklung vom Beginn der Industrialisierung um 1830 bis zum Ersten Weltkrieg 1914. In: Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd. 2, S. 8–31, hier S. 11.
  2. 2,0 2,1 Theater, Kinos, Varietés. In: Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd. 3, S. 288.
  3. Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd. 3, S. 102.
  4. Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd. 3, S. 103.
  5. Berthold Litzmann: Ein Künstlerleben nach Tagebüchern und Briefen. Leipzig 1909, Bd. 3, S. 176. Zitiert nach: Clara in Zwickau auf schumann-zwickau.de, abgerufen am 5. Oktober 2023.
  6. Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd. 3, S. 145.
  7. Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd. 3, S. 170.
  8. Über uns – Tivoli Zwickau e.V., abgerufen am 5. Oktober 2023.
  9. Studikino Zwickau auf unifilm.de, abgerufen am 5. Oktober 2023.