Hermann-Gocht-Haus: Unterschied zwischen den Versionen

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1891 zog Gocht nach Zwickau: Zunächst war er Kandidat im Predigtamt, später vollwertiger Pfarrer stets an der [[Marienkirche]] und auch Sächsischer Gehörlosenseelsorger<ref name="barth-36" />. Gocht hielt monatliche Sondergottesdienste in Gebärdensprache, zweimal im Jahr mit Abendmahl. Die Kommunikation mit Taubblinden erfolgte über [[wikipedia:Lormen|Lormen]]. Das Gottesdienstzimmer befand sich in der nordwestlichen Ecke der Kirche, also links des Haupteingangs. Zwickaureisen waren für Betroffene aus dem sächsischen Königreich bis 1893 kostenlos, danach nur noch ermäßigt. Ab 1903 setzte die Stadt zudem Gocht als Gebärdensprachdolmetscher bei der Kommunikation von Ämtern ein. Er organisierte auch den ab 1908 jährlich stattfindenden Sächsischen Taubblindentag.<ref>Krauß 2002; Papenfuß 2012, S.&nbsp;69–70.</ref>
1891 zog Gocht nach Zwickau: Zunächst war er Kandidat im Predigtamt, später vollwertiger Pfarrer stets an der [[Marienkirche]] und auch Sächsischer Gehörlosenseelsorger<ref name="barth-36" />. Gocht hielt monatliche Sondergottesdienste in Gebärdensprache, zweimal im Jahr mit Abendmahl. Die Kommunikation mit Taubblinden erfolgte über [[wikipedia:Lormen|Lormen]]. Das Gottesdienstzimmer befand sich in der nordwestlichen Ecke der Kirche, also links des Haupteingangs. Zwickaureisen waren für Betroffene aus dem sächsischen Königreich bis 1893 kostenlos, danach nur noch ermäßigt. Ab 1903 setzte die Stadt zudem Gocht als Gebärdensprachdolmetscher bei der Kommunikation von Ämtern ein. Er organisierte auch den ab 1908 jährlich stattfindenden Sächsischen Taubblindentag.<ref>Krauß 2002; Papenfuß 2012, S.&nbsp;69–70.</ref>


Die Eröffnung des »Sächsisches Kirchlichen Taubstummenheims« am 29. Juni 1913.
1913
zeittypischer Putzbau<ref name="denkmal" />
hauptstr<ref>Peschke, S.&nbsp;231.</ref>
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Gochts größtes Projekt,
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'14-–'17 <ref>Papenfuß 2012, S. 73–74.</ref>
Gocht organisierte Unterstützung
1925 Reichsverba<ref>Käbisch 2004.</ref>
In diese Zeit fällt auch das Engagement für das Heim, für das er bekannt ist.
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gründete Am 29. Juni 1913 wurde das »Sächsische Kirchliche Taubstummenheim« eröffnet.
Nachkriegszeit <ref>Käbisch 2004; Papenfuß 2012, S. 75–76.</ref>


Gocht hatte mindestens ein Kind, Gotthold Gocht<ref>Krauß 2002.</ref>. Ein Enkelkind ist Frau Wetzel<ref>Barth 2008, S.&nbsp;2.</ref>.
Gocht hatte mindestens ein Kind, Gotthold Gocht<ref>Krauß 2002.</ref>. Ein Enkelkind ist Frau Wetzel<ref>Barth 2008, S.&nbsp;2.</ref>.


== BRD ==
== BRD ==
=== Umbau ===
2001 <ref>Barth 2008, S.&nbsp;37; Käbisch 2004. Widerspruch: Peschke 2017, S.&nbsp;200. Papenfuß 2012, S.&nbsp;76.</ref>
 


=== Rechtliches ===
Der Altbau ist ein Kulturdenkmal nach §&nbsp;2 [[wikipedia:Sächsisches Denkmalschutzgesetz|SächsDSchG]]<ref name="denkmal" />. Das Heim ist eine überregionale Einrichtung der Eingliederungshilfe nach §&nbsp;54 [[wikipedia:Zwölftes Buch Sozialgesetzbuch|SGB&nbsp;XII]]<ref>Barth 2008, S.&nbsp;8.</ref>, zuvor nach §&nbsp;39 [[wikipedia:Bundessozialhilfegesetz|BSHG]]<ref name="website-alt" />. Diese Angaben sind ohne Gewähr.
Der Altbau ist ein Kulturdenkmal nach §&nbsp;2 [[wikipedia:Sächsisches Denkmalschutzgesetz|SächsDSchG]]<ref name="denkmal" />. Das Heim ist eine überregionale Einrichtung der Eingliederungshilfe nach §&nbsp;54 [[wikipedia:Zwölftes Buch Sozialgesetzbuch|SGB&nbsp;XII]]<ref>Barth 2008, S.&nbsp;8.</ref>, zuvor nach §&nbsp;39 [[wikipedia:Bundessozialhilfegesetz|BSHG]]<ref name="website-alt" />. Diese Angaben sind ohne Gewähr.



Version vom 10. Oktober 2023, 00:32 Uhr

Dieser Artikel oder Abschnitt wird derzeit grundsätzlich überarbeitet.


Das Hermann-Gocht-Haus in der Samuel-Heinicke-Straße 16, Stadtteil Weißenborn, ist ein christlich geprägtes Wohnheim für Gehörlose und Hörgeschädigte sowie Mehrfachbehinderte[1].

Hermann Gocht

Gründer des Heims ist Hermann Gocht (* 14. November 1862 in Ebersbach[2]; † 23. Dezember 1959[3]), ein Zwickauer Pfarrer und erster Sächsischer Gehörlosenseelsorger[4].

Gocht wuchs im Osten des Königreichs Sachsen als Kind eines gleichnamigen Färbermeisters auf. Prägend war der frühe Kontakt mit einem gehörlosen Nachbarskind. Nach Volksschule und Gymnasium studierte Gocht evangelische Theologie in Leipzig. Im Anschluss war er ab 1887 drei Jahre Hilfslehrer an der Gehörlosenschule der Stadt.[5]

1891 zog Gocht nach Zwickau: Zunächst war er Kandidat im Predigtamt, später vollwertiger Pfarrer stets an der Marienkirche und auch Sächsischer Gehörlosenseelsorger[4]. Gocht hielt monatliche Sondergottesdienste in Gebärdensprache, zweimal im Jahr mit Abendmahl. Die Kommunikation mit Taubblinden erfolgte über Lormen. Das Gottesdienstzimmer befand sich in der nordwestlichen Ecke der Kirche, also links des Haupteingangs. Zwickaureisen waren für Betroffene aus dem sächsischen Königreich bis 1893 kostenlos, danach nur noch ermäßigt. Ab 1903 setzte die Stadt zudem Gocht als Gebärdensprachdolmetscher bei der Kommunikation von Ämtern ein. Er organisierte auch den ab 1908 jährlich stattfindenden Sächsischen Taubblindentag.[6]

1913 zeittypischer Putzbau[7] hauptstr[8] heinicke[9]

BAU [10] '14-–'17 [11] 1925 Reichsverba[12] Rente/Gochtstr [13][14] NS [15] Nachkriegszeit [16]

Gocht hatte mindestens ein Kind, Gotthold Gocht[17]. Ein Enkelkind ist Frau Wetzel[18].

BRD

2001 [19]

Der Altbau ist ein Kulturdenkmal nach § 2 SächsDSchG[7]. Das Heim ist eine überregionale Einrichtung der Eingliederungshilfe nach § 54 SGB XII[20], zuvor nach § 39 BSHG[21]. Diese Angaben sind ohne Gewähr.

Weblinks

Literatur

(alle Hyperlinks abgerufen im Oktober 2023)

Einzelnachweise

  1. Hermann-Gocht-Haus Zwickau auf diakonie-westsachsen.de, abgerufen am 8. Oktober 2023.
  2. Krauß 2002; Papenfuß 2012, S. 69. Abweichender Geburtsort bei Käbisch 2004: »in Zwickau«.
  3. Papenfuß 2012, S. 69.
  4. 4,0 4,1 Barth 2008, S. 36.
  5. Krauß 2002; Papenfuß 2012, S. 69.
  6. Krauß 2002; Papenfuß 2012, S. 69–70.
  7. 7,0 7,1 Denkmaldokument auf sachsen.de, abgerufen am 7. Oktober 2023.
  8. Peschke, S. 231.
  9. Peschke, S. 234.
  10. Barth 2008, S. 4, 5, 33, 36f…; Krauß 2002; Papenfuß 2012, S. 70–73; Peschke 2017, S. 132.
  11. Papenfuß 2012, S. 73–74.
  12. Käbisch 2004.
  13. Krauß 2002.
  14. Peschke 2017, S. 228.
  15. Barth 2008, S. 37; Krauß 2002; Papenfuß 2012, S. 74–75.
  16. Käbisch 2004; Papenfuß 2012, S. 75–76.
  17. Krauß 2002.
  18. Barth 2008, S. 2.
  19. Barth 2008, S. 37; Käbisch 2004. Widerspruch: Peschke 2017, S. 200. Papenfuß 2012, S. 76.
  20. Barth 2008, S. 8.
  21. Das Hermann Gocht-Haus auf stadtmission-zwickau.de, archiviert am 5. Januar 2007, abgerufen am 8. Oktober.