Familie Ruppius: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. Dezember 2023, 09:37 Uhr
Die Familie Ruppius bestand aus:
- Carl Heinrich Ruppius (1756 bis 19. Dezember 1831), Bürgermeister von Zwickau in den 1820er Jahren,
- seiner Frau Eleonore Caroline Elisabeth Ruppius, geborene Ferber (1765 bis 22. März 1841), eine Taufpatin von Robert Schumann,
- den Kindern Carl Eduard, Caecilie Caroline Clementine und Theresia[1] sowie
- Enkelkindern.
Möglicherweise entstammt Eleonore Caroline Elisabeth der Familie Ferber. Dafür spricht der Geburtsname und der dazu passende soziale Status von Carl Heinrich. Dieser war zunächst Stadtschreiber, ab 1806 Stadtvogt und später Bürgermeister.
Eleonore Caroline Elisabeth war Taufpatin des späteren Komponisten Robert Schumann. Als dessen Mutter 1813 Christiane ansteckend an Thypus (damals »Nervenfieber«) erkrankte, nahm die Familie Ruppius das dreijährige Kind für zunächst sechs Wochen, schließlich aber zweieinhalb Jahre auf[2]. Ein Umzug erfolgte 1815 von der Korngasse 324 (heutige Hauptstraße) in den hinter dem Gewandhaus schon vorher bestehenden Zweitwohnsitz mit Obst- und Gemüsegarten[3]. Der siebenjährige Schumann schrieb am 3. Juli 1817 seiner Mutter:
Den 24 Juny kamen Ruppiussen Nachmittags 12 Uhr … Da habe ich gekriegt ein Magnetspiel und einen Feldhasen und vieles Gebackenes. Dieses Magnetspiel gefiel mir und weil ich es aufmachte da waren 2 Schwäne und Magnetstab[.][4]
Später bezeichnete Schumann seine Taufpatin in einer autobiografischen Schrift als „zweite Mutter“[5].
Carl Heinrich wurde 1821, 1823 und zuletzt 1825 zum Bürgermeister gewählt. Das Amt bekleidete er anfangs jährlich im Wechsel mit Christian Gottlieb Haugk und danach Christian Heinrich Pinther.[6] Seine letzte Amtszeit ab 1825 wurde mit einer vorläufigen, unbezahlten Beurlaubung am 20. August 1827 und schließlich einer offiziellen Suspendierung am 11. Februar 1830 beendet »wegen getriebenen Wuchers u. Verfälschung einer Urkunde«.[7]
Literatur
- Jürgen Schünzel: Die Familie Schumann im Spiegel ausgewählter, zeitgenössischer Quellen des Stadtarchivs Zwickau. In: Cygnea. Schriftenreihe des Stadtarchivs Zwickau. Nr. 8, 2010, S. 62–71, hier S. 64–65 (PDF).
Einzelnachweise
- ↑ Jürgen Schünzel: Weitere Mosaiksteinchen zur Biographie Robert Schumanns. Schumanniana: Ein Nachtrag. In: Cygnea. Schriftenreihe des Stadtarchivs Zwickau. Nr. 9, 2011, S. 85–90, hier S. 86, Fußnote 7 (PDF).
- ↑ Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd 2, S. 32–33, 36
- ↑ Vgl. Beschreibung des Anwesens der Familie Ruppius, Nr. 986, der späteren Braugasse 636. In: StadtA Zwickau, AG 2301. Abgedruckt in: Jürgen Schünzel: Weitere Mosaiksteinchen zur Biographie Robert Schumanns. Schumanniana: Ein Nachtrag. In: Cygnea. Schriftenreihe des Stadtarchivs Zwickau. Nr. 9, 2011, S. 85–90, hier S. 88–90 (PDF).
- ↑ Robert-Schumann-Haus: Archiv-Nr. 5853–A2. Zitiert nach: Der junge Schumann. Sonderausstellung. 22. April bis 18. August 2018. 2) Brief an die Mutter vom 3. Juli 1817 (PDF)
- ↑ Marina Manoukian: From Genius To Tragedy: The Life And Death Of Composer Robert Schumann, erschienen am 30. April 2023 auf Grunge, abgerufen am 16. Dezember 2023.
- ↑ Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Bd. 3, S. 253
- ↑ Emil Herzog: Chronik der Kreisstadt Zwickau. Zückler, Zwickau 1845, Bd. 2, Jahresgeschichte, S. 795–796 (online).