Tivoli: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Tivoli''' (früher '''Deutsches Haus''', auch '''Deutsches Theater''') ist ein Gebäude mit gleichnamigen Studentenclub und Hörsälen der [[Westsächsische Hochschule Zwickau|Westsächsischen Hochschule Zwickau]] in der [[Äußere Schneeberger Straße|Äußeren Schneeberger Straße]] 18.
Das '''Tivoli''' (früher '''Deutsches Haus''', auch '''Deutsches Theater''') ist ein Gebäude mit gleichnamigen Studentenclub und Hörsälen der [[Westsächsische Hochschule Zwickau|Westsächsischen Hochschule Zwickau]] in der [[Äußere Schneeberger Straße|Äußeren Schneeberger Straße]] 18.



Version vom 24. Februar 2024, 20:29 Uhr

Hausfassade
Tivoli (2024), 1/4
Hausfassade
Tivoli (2024), 2/4
Hausfassade
Tivoli (2024), 3/4
Hausfassade
Tivoli (2024), 4/4

Das Tivoli (früher Deutsches Haus, auch Deutsches Theater) ist ein Gebäude mit gleichnamigen Studentenclub und Hörsälen der Westsächsischen Hochschule Zwickau in der Äußeren Schneeberger Straße 18.

Ereignisse im 20. Jahrhundert

Deutscher Bund (bis 1866)

  • Im damals so bezeichneten Deutschen Haus fand die osterländische Gewerbeausstellung vom 20. August bis zum 10. September 1854 statt.[1]
  • 1855 wurde ein Theater eröffnet.[2]
  • Am 3. November 1860 gründete sich der Verein für bergbauliche Interessen mit dem Ziel, die Kohleindustrie besser zu koordinieren. Alle örtlichen Steinkohlewerke traten bei.[3]
  • Am 11. Mai 1863 fand in Vorbereitung der Gründung des Albertvereins, dem Frauenverein des Roten Kreuzes, eine Generalversammlung aller Militärvereine vom Königreich Sachsen statt.[4]
  • Im März 1865 spielte die Pianistin Clara Schumann Werke von ihrem 1856 gestorbenen Mann Robert sowie Beethoven, Hiller, Chopin und Mendelssohn. Dazu schrieb sie im Tagebuch:

Seit vielen Jahren spielte ich mal wieder in Zwickau … Die Soiree fiel ganz hübsch aus …Dr. Uhlmann und Dr. Klitzsch hatten alles aufs Beste besorgt. Meine Schwägerin Pauline Schumann kam mit ihrer Tochter Anna, das war mir eine wahre Freude, ich hatte sie nach Roberts Tode noch nicht wieder gesehen … Das ist eine vortreffliche Seele, eine wahre Dulderin![5]

Augustverträge und Norddeutscher Bund (1866 bis 1871)

  • Der Zwickauer Volksverein gründete sich am 29. Juni 1867.[6]
  • Am 5. Dezember 1868 sprach Julius Motteler über die Aufgaben von Gewerksgenossenschaften.[7]
  • Vom 23. bis 25. April 1870 gründeten hier Delegierte der Arbeiter aus dem regionalen Kohlerevier, dem Ruhrgebiet und Sachsen-Anhalt die Internationale Gewerksgenossenschaft der Berg-, Hütten- und Salinearbeiter. Sie forderten bessere Arbeitsbedingungen wie den Achtstundentag, ein Frauen- und Kinderarbeitsverbot in Bergwerken, besseren Arbeitsschutz sowie soziale Absicherung. Der daraufhin am 4. Juli begonnene Streik war am 11. Juli auf 6000 angewachsen, endete aber am 17. Juli auf einer großen Bergarbeiterbeiterversammlung ebenfalls im Deutschen Haus. Hintergrund der beschlossenen Wiederaufnahme der Lohnarbeit war der beginnende Deutsch-Französische Krieg.[8]

Deutsches Kaiserreich (ab 1871)

  • Am 10. September 1876 beantragte die Generalversammlung der Berg- und Hüttenarbeiter die Aufnahme in das Gewerkschaftsregister.[9]
  • Die 1878 im Deutschen Haus gegründete Vereinigung Harmonie betrieb gesellige Unterhaltung.[10]
  • Die Mitglieder des 1887 gegründeten Evangelischen Arbeitervereins trafen sich regelmäßig im Deutschen Haus und in der Herberge Zur Heimat.[11]

Kino und Studentenclub

Bereits vor 1906 gastierten wandernde Filmtheater.[12] Spätestens jetzt als Deutsches Theater bekannt, eröffnete am 3. Dezember 1927 ein Kino mit 600 Plätzen.[13][2] Es wurde nach einer Rekonstruktion am 14. September 1962 wiedereröffnet, spätestens jetzt mit dem heutigen Namen Tivoli.[14] 1964 wurden Theater und Kino geschlossen.[2] Daraufhin eröffnete ein Studentenclub der FDJ. Der am 24. April 1990 gegründete Tivoli e.V. löste die DDR-Jugendorganisation ab. 2006 war der Club wegen Umbau ein halbes Jahr geschlossen.[15] Das Studikino Zwickau findet regelmäßig »in einem der drei Studentenclubs oder im großen Tivoli-Hörsaal (HS1)« statt.[16]

Weblinks

Quellen

Siglen

Einzelnachweise

  1. Angelika Winter: Zwickau – eine Industriestadt im Königreich Sachsen. Betrachtungen zur Stadtentwicklung vom Beginn der Industrialisierung um 1830 bis zum Ersten Weltkrieg 1914. In: Kulturamt der Stadt Zwickau (Hrsg.): Chronik Zwickau. Sandstein Verlag, Dresden 2017, Band 2, S. 8–31, hier S. 11, Sp. 2.
  2. 2,0 2,1 2,2 CZ3, Kap. Theater, Kinos, Varietés, Bd. 3, S. 288.
  3. CZ3, S. 102, Sp. 2.
  4. CZ3, S. 103, Sp. 3.
  5. Berthold Litzmann: Clara Schumann. Ein Künstlerleben. Nach Tagebüchern und Briefen. d. 3: Clara Schumann und ihr Freunde 1856–1896. 4. Auflage. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1920, S. 176.
  6. CZ3, S. 105, Sp. 2.
  7. CZ3, S. 106, Sp. 1.
  8. CZ3, S. 106, Sp. 3.
  9. CZ3, S. 110, Sp. 1.
  10. CZ3, S. 111, Sp. 1.
  11. CZ3, S. 115, Sp. 3.
  12. CZ3, S. 128, Sp. 3.
  13. CZ3, S. 145, Sp. 3.
  14. CZ3, S. 170, Sp. 3.
  15. Über uns – Tivoli Zwickau e.V., abgerufen am 5. Oktober 2023.
  16. Studikino Zwickau auf unifilm.de, abgerufen am 5. Oktober 2023.